Heizpilz mit Gasbetrieb

Die Temperaturschwankungen sind bei uns mittlerweile enorm. Tagsüber bis an die 30 Grad, und abends ist es manchmal so kalt, daß man nicht einmal mit einem dickem Pullover richtig warm wird. Gerade ältere Menschen haben dieses Problem: Sitzen sie dazu noch ruhig am Tisch, ohne sich zu bewegen, fangen sie schnell an zu frieren.

Abhilfe schafft eine Terrassenheizung. Diese gibt es in verschiedenen Varianten: Als einfacher elektrischer Heizkörper, wie er auch in Innenräumen verwendet wird, als Heizstrahler mit Gas oder elektrisch für außen, und eben auch als wärmegewaltigen Heizpilz.

Der Heizpilz wird ebenfalls als elektrischer Heizpilz oder als Heizpilz mit Gasbetrieb angeboten. Doch gerade beim Betrieb mit Gas sind einige Vorschriften zu beachten, und auch der Umgang sollte sorgfältiger sein als bei reinen elektrischen Geräten.

Der mit Gas betriebene Heizpilz

Dabei gibt es den Heizpilz, wie er heute allgemein bekannt ist, noch gar nicht einmal so lange. Erst um die Jahrtausendwende wurde er in Deutschland bekannt und trat aber sehr schnell seinen Siegeszug an. Die Idee stammt ursprünglich aus Schweden: Kein Wunder, im Norden sind die Tage ja noch viel kürzer als bei uns und die Abende auch kühler.

Zuerst haben sich die gasbetriebenen Heizpilze in der Gastronomie durchgesetzt. Viele Gastronomen haben erkannt, daß ihren Gästen draußen vor der Tür nicht warm genug war, um länger sitzen zu bleiben. Auch Raucher, die im Innern nicht rauchen durften, mußten draußen ihren Kaffee trinken und bei kalten Temperaturen blieb der Außenbereich oft leer.

Durch diese Wärmequelle an kalten Abenden froren die Besucher nicht länger draußen und dadurch hielten sich viel mehr Gäste auf. Der Umsatz des Restaurants stieg damit an und übertraf bei weitem die Mehrkosten durch das Aufstellen und Betreiben der Gas-Heizpilze.

Allerdings wurde dieser Hype schnell wieder gebremst: Da eine große Zahl an Gastronomen mit dem Heizpilz Kunden anlocken wollten, wurde die Umwelt mehr und mehr belastet. Denn der gasbetriebene Heizpilz ist wahrlich ein Umweltsünder, er verbraucht große Mengen an Sauerstoff und produziert jede Menge CO2. Da dauerte es auch nicht lange, und der Heizpilz mit Gas wurde örtlich verboten!

Hier können Sie sehen, in welcher Region das Aufstellen eines Gas Heizpilzes zur Zeit nicht erlaubt ist. Allerdings gilt das Verbot bisher nur für gewerbliche Anwender, Privatpersonen haben dagegen immer noch das Recht, ihren Außenbereich mit einem Heizpilz mit Gasbetrieb zu wärmen.

Die Betriebskosten des Gas Heizpilzes

Nun ist es aber so, daß der Betrieb solch eines Heizpilzes nicht eben sehr preisgünstig ist. Die hohe Wärmeabgabe fordert auch einen hohen Brennstoffbedarf, und den erhält es in Form von Propangas. Üblich sind Propangasflaschen mit 11 kg Inhalt, das reicht je nach Heizleistung zwischen 10 und 20 Stunden, wenn Sie den Heizpilz etwas drosseln.

Gute Heizpilze für den Hausgebrauch kosten etwa 100 Euro, dazu kommt aber noch die Gasflasche, die mit ca. 30 Euro nicht gerade billig ist. Dazu zahlen Sie beim ersten Kauf einen Pfand für die Flasche, können Sie aber mehrmals wieder füllen lassen. Das Pfand bekommen Sie bei der Abgabe der Flasche natürlich zurück erstattet.

Im Durchschnitt kostet das Heizen mit einem Gas-Heizpilz also pro Stunde etwa 2,50 Euro.Das waren aber auch schon die Kosten, die für den Betrieb anfallen. Wartungsarbeiten, die zusätzlich Geld kosten, fallen bei einem Heizpilz so gut wie nicht an.

Die meisten Heizpilze bestehen aus Edelstahl, welches rostfrei ist und außer einer äußerlichen Säuberung keine weitere Arbeit macht. Eine Schwachstelle ist manchmal, vor allem bei den ganz preisgünstigen Modellen, der Piezozünder. Dieses empfindliche Teil kann sich verstellen oder verschmutzen, dann geht der Heizpilz nicht mehr auf Knopfdruck an. Zur Not kann man sich aber mit einem Streichholz behelfen.

Wichtig: Der Heizpilz mit Gas eignet sich ausschließlich für den Garten, die Terrasse und eingeschränkt auf dem Balkon. In Innenräumen, geschlossenen Pavillons oder Zelten dürfen Sie ihn niemals einsetzen. Da ist ganz einfach die Erstickungsgefahr zu hoch!

Wartung und Pflege des Heizpilzes mit Gasbetrieb

Ein Heizpilz für die Terrasse ist nicht sehr pflegebedürftig. Das Gehäuse wird fast immer aus Edelstahl gefertigt und ist daher nahezu wartungsfrei. Allerdings sollten Sie auf die Verschraubungen achten: Hier wird manches mal gespart und ganz normale Schrauben aus Eisen eingesetzt. Auch wenn diese verchromt oder anderweitig geschützt sind: Durch die ständigen Temperaturschwankungen und dem überwiegendem Aufenthalt im Freien können sie anfangen zu rosten. Dabei kann dann sogar das Edelstahl in Mitleidenschaft gezogen werden: Deshalb Stahlschrauben am besten durch solche aus Edelstahl ersetzen. Dann haben Sie Ruhe mit Ihrem Heizpilz.

Die Pflege beschränkt sich dann nur noch auf eine Reinigung nach Gebrauch, dazu reicht ein einfaches Reinigungsmittel aus der Küche, und möglichst einer Abdeckung, wenn er bei Nichtgebrauch länger im Freien stehen bleiben soll. Die Gasflasche, Schläuche und Armaturen sollten ebenfalls immer abgeklemmt werden und trocken und kühl gelagert werden.

Inbetriebnahme des Heizpilzes

Wenn Sie einen neuen Heizpilz mit Gas gekauft haben, muß er in der Regel zuerst zusammengebaut werden. Das ist aber eine relativ einfache Arbeit: Viel ist ja an solch einem Heizpilz nicht dran. Günstig ist es aber wegen seiner Höhe, daß eventuell eine zweite Person zur Hilfe da ist. Dann sollte der Heizpilz in höchstens einer Stunde stehen und betriebsbereit sein.

Wenn die Gasflasche ordentlich angeschlossen ist, und der Heizpilz trotzdem nicht funktioniert, kann es an einer Transportsicherung liegen. Meistens ist der Umfallschutz gesichert, oder in der Zuleitung zum Zünder befindet sich noch ein Absperrventil.

Häufig ist auch der Piezozünder schuld, der entweder durch die Erschütterungen beim Transport oder schon ab Werk nicht richtig eingestellt ist. Dieser muß dann justiert werden: Falls die Gasflamme angeht, wenn Sie ein Streichholz (vorsichtig, besser einen langen Gasanzünder!) davorhalten, ist er mit Sicherheit die Ursache.

Wenn der Heizpilz erst einmal zusammengebaut ist und steht, bleibt er in der Regel so. Demontieren zum Wegpacken müssen Sie ihn nicht, aber trocken sollte er schon untergestellt werden.

Viele Heizpilze haben auch Rollen, auf denen er bequem verschoben werden kann. Aber er ist im allgemeinen nicht so schwer, so daß man ihn auch ganz einfach zu seinem Einsatzort tragen kann. Nur wenn er in Betrieb ist oder war, kann er ganz schön heiß werden, und da hat  es dann einen Vorteil, wenn man ihn mit diesen Rollen einfach an eine andere Stelle verschieben kann.

Sollte später doch etwas an Ihrem Heizpilz defekt werden, so können Sie eventuell im Baumarkt oder bei einem Fachhändler ein Ersatzteil erwerben. Gerade bei gängigen Markengeräten dürfte das kein Problem sein. Ansonsten gibt es auch viele Ersatzteile für Heizpilze bei Amazon, da diese nicht so oft benötigt werden, sind sie dort auch fast immer vorrätig und dank schneller Lieferung ohne viel Wartezeit bei Ihnen zu Hause.

Alle Ersatzteile wird es aber nicht geben, und das aus gutem Grund: Diese dürfen aus Sicherheitsgründen nur von einem Fachmann ausgetauscht werden. Dann ist es aber meistens kostengünstiger, gleich einen neuen Heizpilz zu kaufen.

Technische Daten der Gas – Heizpilze

Beim Kauf eines Heizpilzes für Gasbetrieb sind nur wenige Dinge zu beachten. Technisch sind alle offiziell angebotenen Geräte auf dem neuestem Stand, durch ein Prüfsiegel wird auch oft die Unbedenklichkeit bescheinigt. Ein Kippschutz muß auf alle Fälle vorhanden sein, er sorgt für eine Unterbrechung der Gaszufuhr, wenn der Heizpilz umfallen sollte. Das ist aber inzwischen bei allen gängigen Geräten Standard.

Die neuesten Gasheizpilze sind so konstruiert, daß sie bis zu 30% weniger CO2 ausstoßen als die bisher angebotenen. Das ist erst einmal gut für die Umwelt, denn dadurch wird nicht so viel Kohlendioxyd erzeugt, und außerdem auf längere Sicht auch gut für Ihren Geldbeutel. Denn dieses weniger an CO2 bedeutet auch weniger Gasverbrauch und dadurch weniger Kosten für das Propangas.

Ansonsten müssen Sie darauf achten, daß Sie die Stärke des Heizpilzes an ihre zum Beheizen gewünschte Fläche anpassen. Ein zu kleiner Heizpilz wird nicht die benötigte Wärme bringen, ein zu großer vielleicht einen zu großen Bereich erwärmen, wo sich niemand aufhält.

Fazit: Vorteile und Nachteile des Gas – Heizpilzes

Ein Gas-Heizpilz ist eine sehr effektive Lösung gegen kalte Abende und Nächte im Heimbereich. Er heizt einen großen Bereich auf und ermöglicht es, auch noch länger draußen zu sitzen, ohne zu frieren. Allerdings sollten Sie bedenken, daß er ziemlich umweltschädlich ist. Bei seltenem Einsatz kann darüber noch hinweg gesehen werden, wollen Sie aber oft auf Ihrer Terrasse heizen, empfielt sich ein elektrischer Heizpilz oder eine andere Wärmequelle mit elektrischem Betrieb.

Diese werden aber kaum die Heizleistung eines Gas Heizpilzes erreichen, bei einer größeren Fläche kann es dann notwendig werden, mehrere elektrische Heizungen für die Terrasse aufzustellen. Aber die Umwelt wird es Ihnen danken. Und Ihr Geldbeutel auch: Denn der Heizpilz mit Gas ist durch den Verbrauch von Propangas nicht gerade eine kostengünstige Möglichkeit, jedenfalls nicht beim oftmaligem Einsatz.

 

1 Gedanke zu „Heizpilz mit Gasbetrieb“

  1. Guter Beitrag! Vor allem jetzt zum Winter sind Heizpilze ja heiß begehrt := und das zurecht!

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